Meniskusriss und Meniskusschaden
Ein Meniskusriss entsteht entweder durch Abnützung oder akut traumatisch. Mischformen sind häufig.
Der Meniskus
Der Meniskus befindet sich im Kniegelenk, wobei ein Innen- und Außenmeniskus vorhanden ist. Die Menisci liegen seitlich des Kniegelenks zwischen Ober- und Unterschenkel direkt am Knorpelüberzug. Sie bestehen aus elastischem Faserknorpel, der sich den Bewegungen des Kniegelenks anpassen kann.
Meniskus – Anatomie
Der Innenmeniskus hat ein „halbmondförmiges“ Aussehen und ist im Gegensatz zum Außenmeniskus fest mit der Gelenkkapsel und dem Innenband verwachsen. Dadurch steigt die relative Verletzungsanfälligkeit des Innenmeniskus.
Der Außenmeniskus ist der Form nach C-förmig und im Vergleich zum Innenmeniskus nur eingeschränkt mit der Gelenkkapsel verwachsen. Zum äußeren Seitenband hat er keinen direkten Kontakt. Dadurch ist er mobiler und weniger verletzungsanfällig.
Meniskusriss – Symptome
Ist ein Meniskus gerissen, kommt es zu einer mechanischen Blockade des Kniegelenks, die unterschiedliche Ausmaße annehmen kann. Meist klagen Patienten über Schmerzen beim Beugen des Kniegelenks im Bereich der inneren Kniekehle, beim „in die Hocke setzen“, sowie beim Sitzen im Schneidersitz.
Kommt es zu einer Verlagerung eines gerissenen Meniskusanteiles im Kniegelenk, so kann dies zur völligen Gelenkblockade führen. Fortschreitende Meniskusrisse sind üblich. Einfache Meniskusrisse können sich unbehandelt in komplizierte wandeln.
Meniskuseinriss – Diagnostik
Die klinische Untersuchung ist bei Meniskusrupturen sehr aussagekräftig. Dabei werden Tests durchgeführt, die gezielt Druck und Scherkräfte auf bestimmte Meniskusstellen bringen, wodurch Läsionen exakt lokalisiert werden können. Die genaue Darstellung der Meniskusläsion erfolgt mittels Magnetresonanztomographie. Zusatzverletzungen wie Bänderrisse oder Knorpelschäden können damit genauer bestimmt werden.
Oft ist ein Meniskusriss durch einen blutigen Kniegelenkerguss begleitet, der sehr schmerzhaft sein kann und punktiert werden sollte.
Eine rasche Abklärung mittels klinischer Untersuchung ,MRT und die Einleitung der korrekten Therapie sind von großer Bedeutung, um Folgeschäden zu verhindern. Ein typischer Folgeschaden ist die Bakerzyste.
Meniskusriss – Therapie
Ein symptomatischer Meniskuseinriss sollte operativ behandelt werden, da eine Selbstheilung bzw. ein Verwachsen des Risses nicht erfolgt. Während der Arthroskopie kann über zwei 5 mm messende Hautschnitte das Ausmaß der Verletzung begutachtet werden.
Durch speziell dünne und mehrfach gewinkelte Instrumente kann auch in sehr kleinen oder engen Kniegelenken so minimalinvasiv operiert werden, dass der Knorpelbelag in keiner Weise tangiert wird. Dadurch können Druckschädigungen am Knorpel vermieden werden.
Eine konservative Therapie ist bei kleinen Degenerationen bzw. Einrissen, die die Meniskusoberfläche nicht erreichen, möglich. Eine entsprechende physikalische Therapie ist erforderlich, um die Symptome zu lindern. Ebenso kann eine Eigenbluttherapie geeignet sein.
Meniskusrefixation bei Meniskuseinriss
Ist der Meniskus frisch gerissen, muss möglichst viel Substanz erhalten werden.
Mit speziellen Nahtankersystemen ist es möglich eine meniskuserhaltende Versorgung in rein arthroskopischer Technik durchzuführen. Dadurch können Folgeschäden (Arthrose) bedeutend reduziert werden.
Meniskustransplantation
Meniskusersatz mit Collagen Meniskusimplantat
Die Meniskustransplantation kommt zum Einsatz, wenn ein verletzter Meniskus nicht mehr operativ rekonstruiert werden kann. Anstatt das beschädigte Meniskusgewebe nur zu entfernen wird ein Meniskustransplantat eingesetzt, das nach Einheilung die ursprüngliche Funktion übernimmt. Hierbei kann der ganze, sowie auch nur ein Teil des Meniskus ersetzt werden.
Nachbehandlung Meniskustransplantation
Nach einer Meniskustransplantation ist es sehr wichtig das Nachbehandlungsprogramm genau einzuhalten.
Postoperativ müssen Sie eine Schiene tragen. Das operierte Knie darf für 6 Wochen nur geringfügig belastet werden. Physiotherapie ist nötig. Mit Aufbausport können Sie 3 Monate nach der Operation beginnen. Sportliche Vollbelastungen sind 6 Monate nach der Operation erlaubt.
Für weitere Informationen und persönliche Beratung wenden Sie sich bitte an uns. Wir freuen uns auf Sie!
Dr. Mark Schurz – Kniespezialist Wien