Knochenmarködem – Bone Bruise

Knochenmarködem

Knochenmarködem und Bone Bruise

Ein Knochenmarködem ist eine vermehrte Wasseransammlung im Knochen. Die genaue Ursache ist bislang nicht geklärt. Wenn eine Verletzung zugrunde liegt, spricht man auch von einem Bone Bruise, frei übersetzt einem blauen Fleck am Knochen.

Es gibt viele Ursachen, wie zum Beispiel Knorpelschäden, Arthrose, Frakturen, Überlastungen von Gelenken oder schwere Verstauchungen. Es kommen jedoch Ödeme vor, die aus ungeklärter Ursache auftreten.

Vorkommen von Knochenmarködemen

Knochenmarködeme treten im Bereich des Hüft- und Kniegelenks sowie an Fuß- und Sprunggelenk auf.
Ebenso können sie in Folge einer Knieverletzung wie Meniskusriss oder Kreuzbandriss auftreten. Ein Vorkommen ist in prinzipiell allen Knochen möglich, jedoch häufig im Knie, Sprunggelenk und Fuß, sowie in der Hüfte und Wirbelkörper.

Es werden

  • mechanische
  • metabolische
  • ischämische
  • sowie reaktiv/degenerative

Ursachen unterschieden.

Der pathologische Wert der beschriebenen Veränderungen muss anhand der klinischen Symptomatik bestimmt werden, da sich Knochenmarködeme zu einem hohen Prozentsatz auch in der beschwerdefreien Normalbevölkerung finden.

Knochenmarködem Diagnose

Die Diagnosestellung erfolgt anhand des MRT-Befundes. Zur Bestimmung der Ursache sind eine detaillierte Anamnese und gegebenenfalls ergänzende Laboruntersuchungen notwendig.

Knochenmarködem Behandlung

Die Art der Therapie orientiert sich an der Schwere der Knochenschädigung und der klinischen Symptomatik.

Konservative/symptomatische Therapie

Frühzeitige Mobilisierung unter Entlastung der betroffenen Gelenke für 6 Wochen.
Auf eine externe Ruhigstellung kann in der Regel verzichtet werden, da die Stabilität des Knochens erhalten ist. Ergänzend werden gegebenenfalls eine Lymphdrainage und Krankengymnastik durchgeführt.
Eine Belastungssteigerung ist meist nach sechs Wochen möglich. MRT-Verlaufsuntersuchungen ermöglichen die Beurteilung der Knochenheilung.

Medikamentöse Therapie

Traumatisches Knochenmarködem:

  • In der akuten Phase Analgetika=Schmerzmittel, wobei aufgrund ihres negativen Einflusses auf die Knochenheilung auf nicht-steroidale Antiphlogistika verzichtet werden sollte.
  • Infusionstherapie über 5 Tage
  • Gegebenenfalls ergänzend 1.000 mg Kalzium und (in den Wintermonaten) Vitamin D3

Metabolisches Knochenmarködem:

  • Nicht-steroidale Antiphlogistika in Kombination mit Entlastung
  • Gegebenenfalls Gabe von Vitamin D3 und Kalzium
  • Infusionstherapie (ausschließlich unter stationären Bedingungen) insbesondere bei ausgeprägten Schmerzen in der Nacht

Operative Therapien

Intraosseos Bio Filler


Bilder: Arthrex

Bei dieser neuen Methode werden Stammzellen aus dem Beckenkamm entnommen und sofort mit einem speziellen Apparat bearbeitet. Im Vergleich zur herkömmlichen ACP-Eigenbluttherapie, werden nur ganz bestimmte Wachstumsfaktoren aus dem Blut ausgelöst und konzentriert, welche für die Heilung besonders vorteilhaft sind. Diese werden dann in das Knochenmarködem injiziert.

OP-Technik bei Knochenmarködem – Subchondroplastie

Eine Subchondroplastie bei Vorliegen eines transitorischen Knochenmarködems kann den Krankheitsverlauf abkürzen.

Unter einer Subchondroplastie versteht man das Auffüllen des Knochenmarködems mit einer speziellen Flüssigkeit, die einerseits das Knochenmarködem entfernt und andererseits den angrenzenden Knorpelbelag stützt.

Bewertung

Für das traumatische und metabolische Knochenmarködem ist die Prognose unter entsprechender Therapie gut. Ein Zusammenhang zwischen vorangegangenem traumatischen Knochenmarködem und sekundärem Knorpelschaden wird diskutiert.

Weitere Information zur Subchondroplastie

Presse

Kronen Zeitung 13.4.2019

Therapie Knochenmarködem

Gesund & Fit 8.4.2019

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