Handgelenk und Kahnbein

Bruch des Handgelenks – Handgelenkfraktur
(Fractura radii dist. et loco typico)

Was ist ein Handgelenkbruch?

Die Handgelenkfraktur stellt eine der häufigsten Frakturen am menschlichen Körper dar. Durch eine stetige Weiterentwicklung und Verbesserung der zur Verfügung stehenden Implantate wird der handgelenknahe Speichenbruch immer mehr zur Domäne der operativen Behandlung.

Welche Brüche sollten operativ versorgt werden?

Handgelenkbruch

Handgelenkbruch

Eine Operation ist zu empfehlen, wenn der Bruch eine Verschiebung der Gelenkfläche von mehr als 2mm aufweist und eine deutliche Achsabweichung des Gelenkfragmentes vorliegt. Oft gehen diese Symptome mit einer sogenannten„Trümmerzonenbildung“ einher. Diese Kriterien können anhand von Röntgen- und Computertomographiebildern bestimmt werden, um eine eindeutige Operationsindikation zu stellen.

Flexionsfrakturen des Handgelenkes (Typ „Smith“), stellen bei Fragmentverschiebung stets eine OP-Indikation dar.

Extensionsfrakturen (Typ Colles) können bei keiner oder geringer Verschiebung gegebenenfalls mittels Schiene oder Gipsverband behandelt werden.

Mit welcher Operationsmethode wird ein gebrochenes Handgelenk operiert?

Handgelenkfraktur - Platte

Handgelenkfraktur – Platte

Als Operationsverfahren eignet sich die Verplattung. Es wird dafür eine anatomisch vorgeformte Titanplatte verwendet, in der die Schraubenköpfe durch Festziehen in der Platte ein Maximum an Stabilität liefern. Das Verfahren wird endoskopisch kontrolliert durchgeführt, d.h. unter direkter Sicht ins Gelenk mit der Staboptik.

Wann kann ich mit einer Physiotherapie beginnen?

Die Nachbehandlung der Handgelenkfraktur erfolgt funktionell, das heißt man kann das Gelenk sofort nach der Operation bewegen und mit der Physiotherapie beginnen.

Bruch des Kahnbeins (Fractura os scaphoideum)

Was ist das Kahnbein?

Das Kahnbein ist ein Knochen der Handwurzel. Es liegt der Speichengelenkfläche direkt an, wodurch es beim Sturz auf das Handgelenk häufig verletzt wird. Bricht das Kahnbein, so kommt es zu einer Instabilität zwischen den zwei Handgelenkreihen, was in weiterer Folge zur schweren Arthrose des Gelenks führen kann.

Wie wird ein Kahnbeinbruch behandelt?

Kahnbeinfraktur OP Schraube

Kahnbeinfraktur OP Schraube

Unverschobene Brüche des Kahnbeins können mittels Ruhigstellung behandelt werden. Das Kahnbein heilt durch die alleinige Ruhigstellung jedoch sehr langsam. Gipstragezeiten von 6-12 Wochen sind die Regel.

Verschobene Brüche, sowie handgelenknahe Kahnbeinbrüche (proximale Pol-Frakturen) werden mittels einer Zweigewindeschraube (Herbertschraube) versorgt. Mit dieser speziellen Schraube kann der Bruch beim Eindrehen unter Kompression gesetzt werden, um die Heilungschance zu verbessern. Manchmal ist das Einbringen von Eigenknochenmaterial nötig.