Regenerative Knorpeltherapie bei Knorpelschaden
Minced Cartilage
Es handelt sich bei Minced Cartilage um eine neuartige Therapie um Knorpelschäden in einem Gelenk operativ aufzufüllen. Hierbei wird in einer einzigen minimalinvasiv durchgeführten Operation körpereigener Knorpel aufgearbeitet und verwendet, um den Defekt zu füllen.
Welche Gelenke können damit behandelt werden?
Es können prinzipiell Knorpeldefekte an allen Gelenken behandelt werden, sofern sich der Defekt für dieses Verfahren eignet.
Studien (siehe unten) zeigen, dass sich ein Knorpelschaden nach Versorgung mit der „minced cartilage“ Technik wie bei einer Knorpelzelltransplantation verwachsen und wieder belastbar werden. Der Eingriff kann im Rahmen einer Gelenkspiegelung/Arthroskopie ausgeführt werden, also über 2,5mm kleine Hautschnitte.
Es wird der Knorpelschaden von beschädigten Knorpelanteilen gereinigt, sodass glatte und scharf begrenzte Knorpelränder entstehen. Hierbei werden die beschädigten Knorpelanteile nicht verworfen, sondern zerkleinert und in einem speziellen Filtersystem gesammelt. Dieser Vorgang nennt sich „mincing“ (anm. engl. „zerkleinern“).
Hat man ausreichend Spenderknorpel gewonnen, so beginnt der Aufbereitungsprozess:
Es wird körpereigenes Blut abgenommen und speziell aufbereitet, um einerseits Wachstumsfaktoren zu gewinnen, andererseits den „Klebstoff“ des Blutes, um das Knorpeltransplantat zu präparieren. Die gewonnenen Knorpelchips werden mit dem „Blutklebstoff“ zu einer Paste vermengt, die in den Knorpelschaden eingebracht wird und diesen ausfüllt. Um dem Transplantat noch mehr Festigkeit zu verleihen wird es mit Wachstumsfaktoren und Blutklebstoff beträufelt und fixiert.
Was ist nach der Therapie zu beachten?
3 Tage muss das Gelenk absolut ruhiggestellt werden, dann kann mit vorsichtigen Bewegungsübungen begonnen werden.
Auf alle Fälle darf das Gelenk für 6 Wochen nicht belastet werden, um eine bestmögliche Einheilung zu gewährleisten.
Für welche Knorpeldefekte ist diese Therapie geeignet?
Knorpeldefekte bis zu einer Größe von 6cm2. Die Defektgröße kann anhand einer Magnetresonanztomographie errechnet werden.
Das betroffene Gelenk muss stabil sein. Es sollte also kein unbehandelter Bänderriss vorliegen. Dieser müsste gegebenenfalls gleichzeitig behoben werden.
Weiters sollte, vor allem beim Kniegelenk, keine gravierende Abweichung der Belastungsachse vorliegen (X-Bein, O-Bein). Diese müsste eventuell simultan behoben werden.
Wenden Sie sich an die Ordination Dr. Mark Schurz, um Ihren Fall zu besprechen.
Gerne stellen wir fest, ob Ihr Knorpelschaden für dieses Verfahren geeignet ist.
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Studien
Studien Orthop J Sports Med. 2019 Jun 13;7(6):2325967119853773.
doi: 10.1177/2325967119853773.eCollection 2019 Jun.
One-Step Autologous Minced Cartilage Procedure for the Treatment of Knee Joint Chondral and Osteochondral Lesions: A Series of 27 Patients With 2-Year Follow-up
Felix Kurt Massen 1, Cyril Raphael Inauen 1, Laurent Pascale Harder 1, Armin Runer 1, Stefan Preiss 1, Gian Max Salzmann 1
Knee Surg Sports Traumatol Arthrosc. 2017 Dec;25(12):3824-3833.
doi: 10.1007/s00167-016-4323-7. Epub 2016 Oct 1.
Articular cartilage paste graft for severe osteochondral lesions of the knee: a 10- to 23-year follow-up study
Kevin R Stone 1 2, Jonathan R Pelsis 3, Kellen Na 3 4, Ann W Walgenbach 3 5, Thomas J Turek 3
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doi: 10.1002/jor.20135.
Minced cartilage without cell culture serves as an effective intraoperative cell source for cartilage repair
Yiling Lu 1, Sridevi Dhanaraj, Ziwei Wang, Dino M Bradley, Steven M Bowman, Brian J Cole, Francois Binette